Windkraftanlage bei Veringenstadt- Zurück
In ca. knapp drei Kilometer Luftlinie Entfernung von Hochberg steht im Flur "Alter Hau" in der Nähe der Buchhöfen auf der Gemarkung Veringenstadt eine weithin sichtbare Windenergieanlage mit einem Windrad.
Die onshore-Anlage (shore = Ufer) steht mitten in einem zusammenhängenden Waldgebiet auf rund 800 Meter Meereshöhe.
Das Gelände mitten im Wald ist für die Laufzeit von 20 Jahren an die Betreiber verpachtet und bildet so eine nennenswerte Einkommensgrundlage aus der Forstwirtschaft.
Vom Teilflächennutzungsplan durch den Gemeindeverwaltungsverband Lauchert bis zur inbetriebnahme vergingen ca. 9 Jahre. Die Genehmigung durch das Landratsamt bildet ungefähr die Halbzeit der Realisierungsphase.
Im Vorfeld der Genenhmigung wurden neben einer Machbarkeitsstudie, Windmessungen mit Hilfe der LiDAR-Technologie durchgeführt (Light Detection And Ranging).
Die EnBW Windkraftprojekte GmbH errichtete eine Anlage von der Firma Senvion. Die Nabenhöhe der Anlage befindet sich auf 160 Meter Höhe, in dieser Höhe herrscht eine Durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 6 m/s, die enspricht etwa 22 Km/h.
Die Länge der Flügelblätter betragen 70 m und somit ein Durchmesser von rund 140 Meter sowie 440 m Umfang an den Flügelspitzen.
Die Kollisionswarnleuchten bzw. sogenande Befeuerung wird bei einer Höhe von über 100 m erforderlich, eine Befeuerung ist am Mast auf halber Höhe als Dauerleuchte angebracht und an der Gondel auf beiden Seite je einer Blingleuchte.
Die Befeuerunganlage ist nicht im Dauerbetrieb, sondern werden erst bei Bedarf, wenn sich Flugobjekte sich nähern, automatisiert eingeschaltet.
Das Fundament ist kreisrund mit einem ungefähren durchmesser von 20 m und etwa drei m Tiefe eingebunden. Die untere Basis des Mastens besteht aus Betonfertigteilhalbschalen (ganze Betonringe in einem Stück könnten aufgrund seiner Dimension nicht Transportiert werden).
Der obere Teil des Mastens ist aus Stahl und modifizierten Material aus Carbon und Glasphaser hergestellt und die Flügel bestehen aus Glasphaserverstärkten Kunstoffen.
Zur Einbindung in die Natur ist der untere Teil der Basis mit Grüntönen in abgestufter Form lackiert. Die Lackierung darf wegen Irritationen des Luftverkehrs nicht weiter als bis zu einer Höhe von 40 m gestrichen werden.
Von der Basis bis zur obersten Flügelspitze wird eine Gesamthöhe von ca. 230 Meter erreicht. Die Anlage wird von der ENBW Windkraftprojekte GmbH betrieben und erzielt eine Leistung von rund 3,4 Megawatt und kann somit etwa 2000 bis 2500 Haushalte mit Strom versorgen.
Bei Vollast könnte eine theoretische Geschwindigkeit an den Flügelspitzen bis nahezu Schallgeschwindigkeit erreicht werden (ca. 340 m/s, bzw. 1234,8 km/h bei 20° C = ein Mach (Ernst Mach, Mährischer Physiker).
Bei zu starker Wind oder bei erforderlicher Leistungsreduzierung wird das Windrad durch herausdrehen aus dem Wind oder Abbremsen verhindert oder Querstellen der Flügel (Pitschen) die Drehgeschwindigkeit reduziert.
Bei einer Windgeschwindikeit von ca. 80 kM/h (22 m/s) ist das obere Ideallimet erreicht, die Rotorblätter erreichen bei starken Wind je nach Pitsch eine Geschwindigeit von nahezu ca. 250 kM bis 350 kM/h und dreht sich bis zu ca. 15 Umdrehungen in der Minute.
Die Flügelblätter nutzen die Umsträmungskräfte ähnlich wie bei enem Tragflügel eines Flugzeuges.
Im Bezug zur Energieausbeute und Materialaufwand haben sich dreiflügelige Windräder sich am besten bewährt. Flügelanzahl mit einer geraten Anzahl können unwucht hervorbringen und zuviele Flügelblätter reduzieren die Energieausbeute.
Von der Windrichtung betrachtet drehen sich alle Windräder im Uhrzeigersinn. Diese Normung dient der wirtschaftlichen Produktion von Windkraftanlagen.
Nördlich der Straße zwischen Inneringen und Veringenstadt sind weitere zwei Windkraftanlagen von der Firma Vestas mit einer Leistung von je ca.7,2 Megawatt geplant.
 
Links: Das Windrad bei Veringenstadt vom Hochberger Friedhof aus gesehen. Rechts: Die Windenergieanlage im Alten Hau bei den Buchhöfen
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